Atemlehre
Atmen ist die Basis fürs Leben.
Im Laufe unseres Lebens verändert sich der Atem, sogenannte Atemmuster entstehen. Diese spiegeln die gesamte Persönlichkeit mit allen Erfahrungen wider.
Ziel der Atemlehre nach Ilse Middendorf ist es, wieder in Kontakt mit dem „geschehen lassen der natürlichen Atembewegung“ zu kommen. Blockaden psychisch, wie auch körperlich werden bewusst und können dadurch aufgelöst werden. Der Atem kann in vorher blockierten Bereichen Raum einnehmen und diese Bereiche, die natürlich auch psychische Entsprechungen haben, beleben. Durchlässigkeit und fließen, eine neue (alte) Lebendigkeit wird erfahren.
Der Atem zeigt uns immer, wo wir gerade sind, er kann als Leitseil im Alltag fungieren. Bringt uns in die Gegenwart und verbindet mit dem eigenen Körper. Ist auch ein präziser Wegweiser.
Was ist Atemlehre: wurde von Frau Ilse Middendorf entwickelt. Sie unterrichtete Gymnastik und wollte durch ihre Arbeit nachhaltigere Ergebnisse erzielen, das Wesen des Menschen berühren und zur Entwicklung der Persönlichkeit beitragen. Im Mittelpunkt steht also die Arbeit mit dem bewussten und zugelassenen Atem. Der Atem wird dabei nicht willentlich gesteuert, wie in anderen Atemtechniken.
Inspiriert von Stefan Bischof (Atem- und Körperpsychotherapie, Deutschland), fließen in meine Arbeit Elemente mit ein, die mit dem Urvertrauen verbinden, die Ich-Kraft (gesundes und kraftvolles mit sich sein und die Fähigkeit, dies mit der Umwelt zu kommunizieren) stärken und Bindungsmuster (die Bindung zur primären Bezugsperson zeigt und wiederholt sich in nahezu allen darauf folgenden Beziehungen) bewusst machen. Diese Art der Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper beruht auf entwicklungspsychologischen Untersuchungen bzw. Erfahrungen.
Der Atem wird angesprochen durch:
- Wahrnehmungs-,
- Bewegungs-,
- Dehnungsübungen
- Berührung sowie
- Stimme (tönen)
Auswirkungen:
- Atem kann sich lösen, vertiefen und wieder frei fließen
- Gesamter Organismus wird belebt, entwickelt mehr Beweglichkeit und Spannkraft
- Eingefahrene Atemmuster (z.B. fehlende Bauchatmung) verändern sich, der natürliche, kraftvolle Atemrhythmus kommt wieder zum Vorschein
- Körperliches, seelisches und geistiges Wohlbefinden entstehen
Atemarbeit wirkt unterstützend in folgenden Bereichen:
Gesundheitsvorsorge
- Haltung und Aufrichtung
- Stimmentlastung und-kräftigung
- Arbeit mit alten Menschen
- Arbeit mit Kindern
- Schwangerschaft und Geburt
- Phasen der Veränderung
- Selbsterfahrung
- Persönliche Entwicklung
- Kreativität und Lebensfreude
Atemarbeit hilft bei:
- Atemwegserkrankungen wie Asthma, COPD, Lungenemphysem
- Stress und Burnout
- Herz- und Kreislaufbeschwerden
- Rückenproblemen
- Innerer Unruhe, Schlafstörungen
- Seelischen Dysbalancen wie Ängsten, Panikattacken und Depressionen
- Posttraumatischer Belastungsstörung
- Konzentrationsstörungen und ADHS
- Umgang mit Schmerz
- Rehabilitation und Rekonvaleszenz
Methoden:
- Atem-Einzelarbeit: ein sogenanntes „Atemgespräch“ findet auf der Liege statt. Die Person ist bekleidet. Die Atempädagogin unterstützt den freien Atemfluss des Klienten/der Klientin durch Berührung in Form von Dehnungen, Druck und Bewegung. Abschließend erfolgt eine gemeinsame Reflexion der Erfahrungen und eine Integration in den Alltag wird dadurch unterstützt. Auch auf die Person abgestimmte aktive Übungen, die zu Hause durchgeführt werden können werden vermittelt
- Atem-Gruppenarbeit: die Gruppenarbeit ist primär übungszentriert. Geübt wird im Sitzen, im Stehen und im Liegen. Die Übungen sind für Menschen jeden Alters leicht erlernbar und in den Alltag integrierbar. Die Gruppe bietet die Möglichkeit für Begegnung, Erfahrungsaustausch und gemeinsamer Reflexion.
Links:
- atemaustria
- VHS - Kurse